Vom 6.6. 2010 bis 13.6.2010 genossen wir die diesjährige Alpentour rund um Bozen - viel Sonne, wahnsinnige Kurven, beeindruckende Landschaft, erstklassiges Essen. Die Tomtom-Dateien im *.itn-Format und die Garmin-Dateien im *.gpx-Format findet Ihr hier [10 KB]
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Autozug Bozen - Hamburg
1. Tag: Ultental und Gampenjoch (210 km)
Nach der Abfahrt vom Bahnhof in Bozen am Montag, den 07.06.2010 ging es steil hinauf nach Jenesien, wo wir unser Hotel "Schönblick/Belvedere" in Beschlag nahmen und die am Vorabend angekommenen Lutz, Matthias und Kai in unsere Arme schließen konnten. Anschließend führte die Tour an der östlichen Seite des Saltner Höhenrückens über das Bergdorf Flaas und den Schermoos-Sattel auf Nebensträßchen hinunter nach Meran. Am Ende des wildromatischen Ultentals genossen wir den ersten kulinarischen Höhepunkt in der Knödelhütte am Weissbrunner See: unglaubliche leckere Knödel!. Danach ging es über den Hofmahdsattel ins Nocetal, in dem wir nach links über das Brezer Joch nach Fondo gelangten. Das Gampenjoch stellte die Verbindung zum Etschtal her, an dessen Nordostrand wir über einen kleinen Bergweg zurück nach Jenesien in unser Hotel kamen.
2. Tag: Passo Rolle und Passo Manghen (309 km)
Die Tour führte uns abseits der Haupt-Touristenrouten durch die südlichen Dolomiten und über meinen Lieblingspass, den Passo Manghen. Zunächst fuhren wir über den Ostrand des Ritten hinunter ins Eisacktal, danach über die neue Höhenstraße nach Tiers. Weiter ging es über den Nigerpass und die Rosengartenstraße zum Karerpass auf der "Großen Dolomitenstraße". Nach der Abfahrt in das Fassatal erreichten wir in östlicher Richtung über den Passo di San Pellegrino und den Passo di Valles
den Passo di Rolle. An der bewaldteten Westseite fuhren wir durch das Cismontal bis Imer und zweigten ab auf den Kurvenrausch am Gobberasattel. Es folgte der Broconpass nach Castello Tesino. In Telve begann der Aufstieg durch das Val Calamento zum idyllischen Passo Manghen und weiter durch das Val Cadino ins Val di Fiemme (Fleimstal). Der nächste Höhepunkt war das Lavazzè-Joch und anschließend der Höhenrücken von Steinegg (Collepietra). Über Karneid gelangten wir zum schwindelerregenden Anstieg des Afinger Weges zu unserem Hotel.
1. Teil
2. Teil
3. Tag: Lüsental und Penser Joch (250 km)
Für die ganz Harten (Fred, Lutz, Manfred, Matthias und Hartmut) ging es um 4.30 Uhr los zu einer Sonnenaufgangswanderung ohne Sonne - leider war der Himmel wolkenverhangen, aber die "Stoanerne Mandln" (Steinfiguren, die der Sage nach versteinerte Neugierige darstellen, die den Hexen beim Tanzen zuschauen wollten) waren die Mühe wert. Nach einem wie immer ausgiebigen Frühstück führte die Südtiroler Runde um den Bozener Hausberg, den Ritten herum nach Klobenstein. Anschließend ging es über Lengmoos und Maria Saal am westlichen Rand des Eisacktals nördlich bis Brixen. Durch den Kleranter Wald genossen wir die wildromantische Fahrt über Afers zum Halsl (auch Kofeljoch genannt), danach bogen wir kurz unter dem Würzjoch vorbei in das Lasankenbachtal und anschließend in das Lüsental ab. Über die Rodenecker Alm erreichten wir das Pustertal, wo sich ein kleiner Ausflug in das Weitental anschloss. Zurück im Eisacktal rutschten wir auf der Brenner-Autobahn bis Sterzing. Über das alpine Penser Joch gelangten wir in das Sarntal. Der Durnholzer See war leider nur nach einem längeren Fußmarsch zu erreichen - für Motorradfahrer unerreichbar ... Also nichts wie hin zum leckeren Abendessen in unser Hotel.
4. Tag: Brentadolomiten (210 km)
Aufgrund kleiner technischer Hindernisse (kaputter Rückspiegel bei Hartmut, schwächelnder Motor bei Lutz) entschieden wir uns zu einem Besuch der BMW-Motorradniederlassung in Bozen. Lustlose und unfreundliche Mitarbeiter weckten die Eigeninitiative in uns, sodaß wir schleunigst reissaus nahmen und die Probleme mit gemeinschaftlichem Halbwissen und Bordmitteln selbst lösten. Zunächst kletterten wir über den Mendelpass auf die Kalterer Höhe. Südlich des Lago di San Giustina bogen wir in Tuenno zum Lago di Tovel ab. Die Mittagspause am See incl. einem Bad der Unerschrockenen war entspannend. Die an heißen Sommertagen auffällige Rotfärbung des Sees war an diesem Tag nicht zu beobachten. Nach Durchquerung des heiß-stickigen Etschtals ging es in langen Kurven das Avisiotal hoch nach Cembra. Das Avisiotal mündet in das Val di Fiemme. Durch das Eggental schloss sich der Kreis dieser Tour.
5. Tag: Passo Giau - Würzjoch (270 km)
Die Tour durch die Zentraldolomiten begann mit der bereits am 2. Tag gefahrenen Schleife über Tiers und den Nigerpass zum Karerpass und hinunter ins Fassatal. In Canazei entschlossen wir uns, angesichts des massiven Ausflugverkehrs auf der großen Dolomitenstraße die gemütlichere Strecke über den Fedaiapass an der Marmolata vorbei ins Fiorentinatal zu nehmen. Nach der Überquerung des "Belvedere Colle S. Lucia" folgte der Aufstieg auf den beeindruckenden Passo Giau. Die Mittagspause genossen wir bei herrlichem Sonnenschein an einem Bach am Falzaregopass. Über das Valparolajoch und das Gadertal fuhren wir auf das Würzjoch. Anschließend hangelten wir uns am Nordrand des idyllischen Villnösstal über Laion und das Grödnertal bis nach Kastelruth. Dort fand an diesem Abend ein Open-Air-Konzert der berüchtigten K.-Spatzen statt - entsprechend mühsam war der Slalom zwischen parkenden Autos und Reisebussen und pilgernden Rentnermassen. Über Völs am Schlern ging es wieder zurück nach Bozen und hinauf zu unsserem Hotel.
Hotel Belvedere - Schönblick in Sankt Jenesien