Die 2012er Tour ging vom 17. bis 25. Juni durch die Schweiz ins Piemont mit einem Abstecher in die französischen Alpen.
Alle wichtigen Daten (insb. Karten im pdf-Format, GPS-Daten) gibt es als Download hier [2.570 KB]
.
Den Film "Piemont 2012" gibt es hier.
Das Einschwingen nach einer wie immer unruhigen Autozugnacht erfolgte von Lörrach aus durch das Baseler Land (Schafmatt-Pass), an Aarau vorbei über die Lobenalp nach Entlebuch. Auf der wunderschönen Panoramastraße am Glaubüelenpass
waren zum ersten mal die Alpen zum Greifen nah. Am Lungerer See vorbei war der Brünigpass den Einstieg zum gerade wieder geöffneten Sustenpass
. Am späten Nachmittag erreichten wir den Gotthard-Pass durch die Schöllenen-Schlucht. Nun gab es 3 Möglichkeiten, ins Tessin zu kommen:
- 23 km langer Gotthard-Straßentunnel :-(
- Gotthard-Passstraße :-\
- die alte, mit Kopfsteinen gepflasterte Gotthardstrasse durch die Tremolaschlucht :-)
Keine Herausforderung scheuend nahmen wir natürlich die "Tremola"
.
Von Ariolo war es nicht mehr weit durch das Bedretto-Tal zu unserem Hotel Stella Alpina
unterhalb des Nufenen-Pass. In völliger Abgeschiedenheit des kleinen Bergdorfes
genossen wir zunächst unser Tagesabschluß-Abendessen-Vorbereitungsbier
auf der Terrasse und anschließend ein Käse-Fondue.
Am nächsten Morgen ging es durch gefräßte Schneewände
über den Nufenenpass
(Passo della Novena), mit 2478 m höchster innerschweizer Pass) in den weiten Talkessel des Obergoms (Wallis).
Im mittleren Rhonetal folgte eine "Klinke" über Törbel und die Moosalp
(idyllisches Bergsträßchen und alle paar hundert Meter Parkuhren - wahrscheinlich häufiger mal reger Ausflugsverkehr).
Zwischendurch gab es herrliche Ausblicke in die Walliser Alpen rund um die klassischen Schweizer Skiorte wie Saas Fe, Zermatt und Crans Montana.
In Sion gab es eine kurze Verschnaufpause im nächsten Übernachtungshotel "La Grande Maison"
. Auf unsrem rustikalem Motorradstellplatz
sorgte wieder einmal ein Umfaller im stehenden Verkehr (diesmal mit Dominoeffekt) für den Einsatz lauenburgischer Schrauberkunst
, begleitet von zielführenden Kommentaren ...
Anschließend haben wir eine Nachmittagstour auf die Südseite des unteren Rhonetals angehängt: Über den einsamen und teils geschotterten Col du Lein
gelangten wir ins Val d’Entremont und zurück zum Hotel
über den Col de la Croix de Coeur.
Der Abend im Wallis beeindruckte neben der Einnahmenseite (gemütliche Sitzecke im Garten
, hervorragendes Restaurant im Gewölbekeller
) vor allem die Ausgabenseite mit einer deutlichen Lücke in der Reisekasse.
Ein genußvolles Frühstück
war am folgenden Tag der Auftakt zur Tour Richtung Lago Maggiore. Zunächst erwartete uns das kurvenreiche Anniviers-Tal
mit dem angeblich schönsten Dorf der Schweiz (wettergegerbte, fast schwarze Holzhäuser). Im Grimentz angekommen sind wir beim Anblick der vom Verkehr abgeschotteten Rotheburg-ob-der-Tauber-Atmosphäre wieder abgedreht.
Auf der Passhöhe des Simplon brach es dann über uns hinein: ein denkwürdiges Gewitter mit zweistündigem Platzregen ("lohnt sich die Regenkombi?" - "Ooooch - sicherlich nur ein Schäuerchen" - schwerer Fehler...).
Auf dem Weg über Domodossola nach Canobbio am Lago Maggiore picknickten wir mit fließend nasser Unterwäsche bei allerdings angenehmen Temperaturen auf dem Dorfplatz an der Wallfahrtskirche "Santuario della Madonna di Re
".
Die Strecke durch das wildromatische Valle Cannobbina und die westlich des Lago Maggiore gelegenen Berge war ein einziger Kurventanz.
In der Altstadt von Stresa
gönnten wir uns im Hotel Fiorentino
zwei entspannende Abende auf dem Marktplatz mit Livemusik und einen Ruhetag mit einem Badeausflug zum Lago d'Orta
mit Umfahrung des Monte Mattarone (Blick auf den Lago d'Orta
).
Die Fahrt ins Susatal führte uns am Rande des Gran-Paradiso-Massivs (Italiens höchstem Berg) über die Panoramastraße "Panoramica Zegna"
mit herrlichen Ausblicken in die Poebene
um Turin herum.
Die obligatorische Mittagspause
und die professionelle Exploration reißender Gebirgsbäche
durften nicht fehlen.
Übernachtet haben wir im "Hotel Italia"
mit denkwürdig leckerer Terassenausblicks-Spaghettata
bei Max und einem nett anzuschauendem Sieg der deutschen Fußballer gegen Griechenland.
Am nächsten Morgen folgte die erste Offroadherausforderung unserer Reise: der Col del Colombardo
. Auf dem Colle ergaben sich individuelle Genussmomente von Manfred
und Lutz
mit herrlichen Weitblicken
ins Susatal.
Und dort erwartete uns die Feuertaufe als Straßenfahrerschotterspezialisten: die Assietta-Kammstraße
, ein über 30 Kilometer langer, teilweise grobgeschotterter, sogar mit Schlammlöchern versehener hochalpiner Weg, auf dem jeder von uns seine persönlichen Grenzen
austesten konnte ... (weitere Eindrücke in der Galerie).
Nach einer erholsamen Nacht in Oulx
im oberen Susatal schnupperten wir französiche Alpenluft. Über Briancon mit anschließender wahrer Kurvenorgie erreichten wir die bizarre Gerölllandschaft um den Col D'Izoard
(2356 m). Wunderbar seicht folgte der sehr übersichtliche Col d'Agnel
(2744).
Zurück in Italien genossen wir kleine Nebenstraßen im Val Varaita, im wildromatischen Vallone dell' Elva und im Mairatal. Einzelbildlich dokumentiert ist dieser Abschnitt nur in Form der Mittagspause
, mehr davon gibt es als Video.
Der Abschlussabend in Saluzzo war denkwürdig, sowohl was die gepflegte Unterkunft
im alten Gutshof, als auch was das erstklassige Essen in der wunderschönen Altstadt
angeht.
Nach der Verabschiedung von Lutz am folgenden Morgen erkundeten wir auf dem Weg zum Autozug in Alessandria die "Langhe"
, die toscanaähnliche Hügelgegend im piemontesischen Hinterland der weststlichen italienischen Mittelmeerküste.
1. Tag (Lörrach - Bedretto) 282 km
2. Tag (Bedretto - Sion) 263 km
3. Tag (Sion - Stresa) 284 km
4. Tag (Stresa Ruhetag) 72 km
5. Tag (Stresa - Coassolo Torinese) 218 km
6. Tag (Coassolo Torinese - Oulx) 160 km
7. Tag (Oulx - Saluzzo) 220 km
8. Tag (Saluzzo - Alessandris) 144 km
Piemont 2012 auf einer größeren Karte anzeigen
